Flusskrebse gehören zur Familie der Krustentiere. Sie werden gemeinhin zu den ältesten Lebewesen überhaupt gezählt und Wissenschaftler vermuten, dass diese Tiere bereits seit über 200 Millionen Jahren auf dem Planeten heimisch sind. Der chitinhaltige Panzer, der den Körper der Krebse umgibt, hat eine hellbraune oder dunkelgrüne Färbung. Beim Kochen nimmt er eine leuchtend rote Farbe an.
Flusskrebse besitzen einen sehr großen Kiefer und mehrere Antennen. Am Körper sitzen fünf Beinpaare, wobei die vordersten beiden Beine zu Scheren umgebildet sind, die der Krebs zur Bearbeitung seiner Nahrung und zur eigenen Abwehr benutzt. Flusskrebse verfügen über sehr gute Sinnesorgane. So können sie mit ihren Augen in einem 360-Grad-Radius sehen und zudem auch kleinste Vibrationen spüren.
Flusskrebse werden unter optimalen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt. Für die Größe und das Gewicht gibt es keine allgemeingültigen Angaben, da es zahlreiche verschiedene Arten von Flusskrebsen gibt. Diese reichen von Exemplaren, die mehrere Kilogramm wiegen können, bis hin zu Vertretern dieser Familie, die nur wenige Gramm schwer sind.
Als Lebensraum bevorzugen Flusskrebse klare, möglichst flache und kalkreiche Gewässer. Sie ernähren sich von Pflanzen und kleineren Tieren. Ein besonderes Merkmal des Flusskrebses ist seine Fähigkeit, verlorene Gliedmaßen wieder nachwachsen zu lassen. Möglich ist dies aufgrund der zahlreichen Häutungen, bei denen die Flusskrebse ihre Panzer abstoßen und erneuern. Die Krebse werden im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Weibchen legen dann mehrere hundert Eier ab, die sie mit sich herumtragen, bis die Larven groß genug sind, um alleine zu überleben.
Vorkommen
Der Flusskrebs ist heute praktisch in allen Süßwassern auf der ganzen Welt zu finden. In der Türkei wird er sehr erfolgreich gezüchtet. In unseren heimischen Gewässern leben vereinzelt Edelkrebse, die jedoch nur einen winzigen Teil des Flusskrebsangebotes auf dem deutschen Fischmarkt ausmachen.
Fangmethoden
Flusskrebse werden in der Regel mit speziellen Netzen, mit Krebs- oder auch Aalreusen gefangen. Die Fangsaison dauert von Juni bis Dezember. Mehrere Fangnationen haben sich inzwischen dazu verpflichtet, während der Laichzeit der Flusskrebse eine Schonzeit für die Tiere einzuhalten, so dass in dieser Zeit keine frischen Tiere verkauft werden.
Wirtschaft
Die Popularität des Flusskrebses ist in den letzten Jahren konstant angestiegen. In Restaurants, Feinkostgeschäften und bei Fischhändlern ist er nicht mehr wegzudenken. Die wachsende Nachfrage lässt sich mit Hilfe der deutschen Berufsfischerei allein nicht mehr decken. Deshalb ist man auf Ware aus dem Ausland angewiesen. Größte Importländer für Deutschland sind der Iran und die Türkei. Rund 90 Prozent des Marktangebotes macht bei uns der Galizier- oder Sumpfkrebs aus.
Geschmack
Flusskrebse haben einen hummerähnlichen Geschmack, sind jedoch aufgrund ihres Lebensraumes im Süßwasser noch feiner.
Tipps
Als Ersatz für Flusskrebse werden sehr oft Scampi verwendet. Beim Kauf von Flusskrebsen sollten Verbraucher darauf achten, dass das Exemplar mindestens 50 Gramm wiegt, da bei kleineren Tieren der Fleischanteil sehr gering ist. Ideal sind Krebse von rund 100 Gramm, die jedoch auf dem Fischmarkt nur sehr selten zu finden sind.
Saison
Frische Flusskrebse gibt es von Juni bis Dezember. Während der Laichzeit der Tiere dürfen ausschließlich männliche Exemplare verkauft werden. Trotz dieser Einschränkungen sind Flusskrebse das ganze Jahr über erhältlich, weil sie neben dem Frischverkauf auch tiefgefroren importiert werden.